Von Bio-Quoten in der Beschaffung über Bewusstseinsbildung zu Gentechnikfreiheit und Pestiziden, die Bewegung Enkeltaugliches Österreich macht seit über 2 Jahren die österreichische Landwirtschaft, Wirtschaft und die österreichischen Wälder zukunftstauglich. Auch 2024 hat Österreichs größte unabhängige Bio-Bewegung viel vor, um unsere kleinstrukturierte Bio-Landwirtschaft zu unterstützen und zu fördern, denn nur diese ist langfristig nachhaltig.
Wien, 21. März 2024 – Mit viel Freude und Mut zur Veränderung haben sich die größten Bio-Pionier:innen und nachhaltigen Unternehmer:innen, führende Wissenschaftler:innen, aktive Vereine, Organisationen und zahlreiche Bio- und Wald Bauern und Bäuerinnen zum Verein Enkeltaugliches Österreich zusammengeschlossen. Auch 2024 widmen sich die Gestalter:innen den aktuellen Themen und Herausforderungen und übernehmen mit Freude Generationenverantwortung. Dabei hat die Bewegung viel vor, erklärt Andreas Achleitner, Obmann des Vereins: „ETÖ nimmt sich nun auch in Pionierarbeit der Kostenwahrheit an.“ Denn in allen Lebensmitteln verstecken sich derzeit Folgekosten von „nicht enkeltauglichen“ Praktiken in der Landwirtschaft und unserer Lebensmittelproduktion. Außerdem konnte man bereits den nächsten beachtlichen Erfolg melden: Der Verein arbeitet mit Partnern an der Umsetzung der Anerkennung von Holzhäusern als CO2 Senke. Dies fördert heimisches Holz als nachhaltigen, leistbaren Baustoff und Kohlenstoffspeicher, der uns alle gleichzeitig vor enormen Summen an Strafzahlungen für die Verfehlung von Klimazielen bewahren soll.
Es ist wichtig, dass die Konsument:innen verstehen, wie teuer nicht-Bio wirklich ist und wie viele Kosten und Folgekosten dadurch jährlich für uns alle entstehen“, erläutert Andreas Achleitner. „Nur wenn wir hier aufklären und Licht ins Dunkel bringen, können wir alle gemeinsam erreichen, dass mehr Fokus auf Bio-Lebensmittel gelegt wird – auch bei der öffentlichen Beschaffung.“ Wie wichtig dem Verein das Thema ist, zeigt sich auch bei der Pressekonferenz letzten November. In einer Expert:innen-Runde wurde der Aktionsplan „Nachhaltige Beschaffung“ der Regierung diskutiert und ein offener Brief an den Finanzminister übergeben, denn die öffentliche Beschaffung ist für die BIO-Landwirtschaft eine wichtige Stellschraube. „Vieles, was für eine Legislaturperiode oft vorteilhaft oder günstig erscheint, und Wähler:innen auf den ersten Blick begeistert, bringt immense Folgekosten für später, für kommende Generationen mit sich. Dieses Jahr werden wir diese Folgen mit konkreten Zahlen bepreisen.“ ergänzt Barbara Holzer-Rappoldt, strategische Leitung des Vereins. Dafür arbeitet die Bewegung mit renommierten Wissenschaftern zusammen.
Viele Arbeitsstunden, Verhandlungen und Kraft steckte die Bewegung 2023 auch in „Neue Gentechnik“, denn laut einem Verordnungsentwurf sollte diese zukünftig nicht mehr gekennzeichnet werden. „Mehr Gentechnik bedeutet eine Abhängigkeit von großen Agrarkonzernen und wie eine Koexistenz von Bio und nicht-regulierter Gentechnik aussehen soll ist derzeit noch nicht einmal geklärt. Wir möchten, dass unsere Bio-Landwirt:innen unabhängig bleiben und sprechen uns daher eindeutig für eine Kennzeichnung von Gentechnik aus“, erklärt strategische Leiterin Barbara Holzer-Rappoldt. Auch dieses Jahr setzt sich der Verein weiterhin für gentechnikfreie Lebensmittelproduktion ein. „Unser Ziel ist es, dass der Lebensraum so bewahrt und gestaltet wird, dass die Gesundheit, Vielfalt und Fülle der Natur für kommende Generationen erhalten bleiben oder regeneriert werden – das schaffen wir ganz natürlich mit biodiverser, regionaler Bio-Landwirtschaft und nachhaltiger Bewirtschaftung.“
Co2operation: ETÖ schafft Hebel für heimisches Holz als nachhaltigen Baustoff
Das enkeltaugliche Österreich darf heuer eine wichtige Initiative zur Förderung von Holz im Bausektor federführend mitgestalten: Die sogenannte Co2operation zielt darauf ab, die Verwendung von Holz als nachhaltigen Baustoff zu revolutionieren und dessen Nutzung aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu fördern. „In der heutigen Zeit ist es unerlässlich, nachhaltige und umweltfreundliche Bauweisen zu unterstützen. Durch Co2operation wollen wir zeigen, wie Holz als Baustoff nicht nur zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch die Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie vorantreibt“, erklärt Barbara Holzer-Rappoldt, strategische Leiterin des Vereins.
Das Projekt umfasst die Entwicklung eines nationalen Zertifizierungsmodells, das auf Ökobilanzierungsmethoden basiert, um die Kohlenstoffspeicherung und -substitution durch Holznutzung zu bewerten. „Dieses Modell wird es ermöglichen, den wahren ökologischen Wert unserer vorbildlichen Forstwirtschaft und heimischen Holz im Bausektor sichtbar zu machen und Anreize für die Branche zu schaffen, vermehrt auf diesen nachwachsenden Rohstoff zu setzen“, führt Jochen Buchmaier, Geschäftsführer von Humus+ und Leiter der Umsetzung weiter aus. Die Förderung von Holz im Bausektor trägt signifikant zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei und unterstützt gleichzeitig die lokale Wirtschaft durch die Verwendung regionaler Holzressourcen.
Dieses Zertifizierungsmodell zahlt auf wichtige nationale und internationale Ziele ein, einschließlich der österreichischen Klima- und Energiestrategie, die eine Klimaneutralität bis 2040 anstrebt. Ebenso unterstützt das Projekt den EU Green Deal und trägt zur Erreichung der Ziele der Biodiversitätsstrategie bei. „Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovatives Denken und nachhaltiges Handeln in Einklang gebracht werden können, um nicht nur die Umwelt zu schonen, sondern auch ökonomische und soziale Vorteile zu generieren. Wir freuen uns sehr, dass unsere ETÖ-Idee mit unserem Partner Humus+ eine fruchtbare Erde für die Umsetzung gefunden hat und auch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Sektion Forstwirtschaft diese so tatkräftig unterstützt“, schließt Holzer-Rappoldt ab. „Eine einstmals kleine Bewegung kann doch Großes verändern!“