Das Ziel: Klimaschutz und Humusaufbau

Lebendige Böden als Basis für ein enkeltaugliches Österreich.

Humus – das ist Leben, das uns zu Füßen liegt. Die Rede ist dabei nicht vom durchaus klimafreundlichen Kichererbsenaufstrich (Hummus), sondern von der obersten Schicht unserer Erde.
Wie in einem Mikrokosmos tummeln sich in einer Handvoll Humus mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Welt gibt.
Unsere Herausforderung dabei: Im Vergleich zu Messungen aus dem Jahr 1930 sind nur noch etwa 33–50 % des Humusgehalts in den österreichischen Böden vorhanden. Grund dafür ist die intensive Landwirtschaft, die in weiten Teilen des Landes betrieben wird. Und das ist tatsächlich nicht zum Kichern.
Eine Steigerung des Humusanteils ist wesentlich, denn die Humusschicht des Bodens erfüllt verschiedene Aufgaben. Sie …
  • … speichert Nährstoffe für das Wachstum der Pflanzen
  • … saugt Wasser auf wie ein Schwamm
  • … bietet Schutz vor Erosion durch Wind und Starkregen
  • … macht den bewirtschafteten Boden robuster und die Pflanzen resistenter gegen Schädlinge
  • … reguliert den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens
  • … bindet große Mengen CO2 aus der Luft
Es lohnt sich also, einen Blick auf unsere Böden zu werfen. Gemeinsam können wir viel bewegen und Schritt für Schritt auf eine enkeltaugliche Zukunft zugehen. Gehen wir zusammen!

„Humus ist die Grundlage des Lebens. Er ist verantwortlich für die Wasseraufnahme und Speicherung, für die Lebensmittelqualität und für die Ernährungssicherheit."

Gerald Dunst, Geschäftsführer Sonnenerde

„Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir unsere Treibhausgas-Emissionen reduzieren. Für den Teil der Emissionen, den wir derzeit nicht reduzieren können, möchten wir mit unseren Anbaupartnerinnen und Anbaupartnern das enorme Speicherpotenzial des Bodens aktivieren. Durch den Aufbau von stabilem Dauerhumus können wir so im Einklang mit der Natur CO2 langfristig binden.“

Florian Krautzer, CSR Manager SONNENTOR

Das kannst du tun

1. Wir produzieren Humus im eigenen Haushalt

Fakt:

Selbst auf kleinstem Raum in einer Wohnung kannst du mit einer Wurmbox Kompost herstellen. Ein Komposthaufen oder eine Wurmbox verursacht, richtig angelegt, keinerlei Geruchsbelästigung.

Deine CHALLENGE:

  • Kompostiere in- oder outdoor deine organischen Abfälle.

  • Trage den Kompost anschließend aus und füttere damit den Boden. Du düngst damit deinen Garten/deine Terrasse und versorgst den Boden mit wertvollen Nährstoffen und Mikroorganismen.

  • Erzähle es weiter oder gib sogar den selbstgemachten Dünger weiter.

2. Wir erhöhen den Humusgehalt am eigenen Rasen

Fakt:

Ein englischer Rasen ist kein vielfältiger und lebenswerter Lebensraum.

Deine CHALLENGE:

  • Lass nach dem Mähen den Rasenschnitt liegen.
  • Sorge für eine vielfältige Bepflanzung in deinem Garten.
  • Lass ein bisschen Wildwuchs zu.

  • Verzichte auf den Einsatz von Chemikalien und chemischen Düngern.

3. Wir bauen Humus direkt am Feld auf

Fakt:

Mit Humusaufbau machst du dich langfristig unabhängig von Kunstdünger und Pestiziden. Das spart viel Geld.

 

Deine CHALLENGE:

Du bist LandwirtIn oder kennst jemanden aus der Landwirtschaft?


Kontaktiere uns für mehr Information – wir verbinden dich mit der richtigen Stelle.

Das tut die Bewegung

Wir arbeiten Hand in Hand mit dir und setzen als Bewegung auf dasselbe Ziel.

Unsere CHALLENGE:

  • Wir bauen großflächig Humus in Österreich auf!

Gemeinsam mit unseren PartnerInnen Humus+, Ökoregion Kaindorf und BIO AUSTRIA und großen Bio-Unternehmen bauen wir großflächig Humus auf. Das passiert bei den Tausenden Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern in unserem Netzwerk.

  • Die Bäuerinnen und Bauern helfen somit, das CO2, das durch den Transportweg ihrer Produkte entsteht, direkt in Österreich zu kompensieren.
  • Gleichzeitig schaffen sie damit starke, gesunde und autarke Böden in Österreich.
Zeig uns, dass du dabei bist und gib unseren Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern Rückenwind! Wir glauben an uns alle!
Wenn du möchtest, poste ein Foto von deinem Kompost, deinem Garten oder deiner Wurmbox auf Social Media und markiere es mit dem Hashtag

#enkeltauglich

Enkeltaugliche Zahlen zum Staunen

  • Durch Humusaufbau um ca. 3 % auf 25 cm Bodentiefe könnten 125 Tonnen CO2 pro 1 Hektar Boden gebunden werden.
  • 1/3 bis 1/4 aller Lebewesen unseres Planeten leben unter der Erdoberfläche.
  • Unter einem Hektar Erde leben etwa 15 Tonnen Bodenlebewesen – das entspricht 20 Kühen.

Ja, aber ...

Die ausgeklügelte Symbiose von Mikroorganismen, Pilzen, Insekten, Wurzelausscheidungen, Regenwürmern und abgestorbenen Bodenlebewesen funktioniert wie ein Stoffwechsel. Bei diesem Prozess entsteht zersetzte organische Masse, die wahrlich kein Dreck ist! Der Boden wird mit Nährstoffen versorgt und in der obersten Bodenschicht wird Humus aufgebaut. Neben all seinen anderen positiven Eigenschaften ist Humus auch verantwortlich für den angenehm erdigen Geruch des Bodens. Humus ist Leben.

Unser Erdboden ist ein wahres Multitalent. Er ist Lebensraum, Nährboden und: Er bindet große Mengen an CO2.  Durch den schlechten Zustand der Böden entweicht immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre und heizt die Erderwärmung an. Durch Humusaufbau um nur ca. 3 % auf 25 cm Bodentiefe können 125 Tonnen CO2 pro 1 Hektar Boden gebunden werden! Wir brauchen Humus also wie einen Bissen Brot (mit Hummus?) für ein lebenswertes Klima.

Durch eine Änderung in der Bewirtschaftungsform der Ackerböden ändert sich auch der Humusgehalt. Humusaufbau folgt drei wichtigen Grundprinzipien:

  • Vielfalt maximieren
    Je mehr Vielfalt desto mehr „Futter“ für das Ökosystem Boden. Das erreicht man durch Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, Untersaat, Mischsaat, Winterbegrünung, Agroforst (kombiniert landwirtschaftliche Kultur mit Gehölzen/Bäumen) und Hecken.
  • Photosyntheseleistung maximieren
    Um das ganze Jahr über möglichst viel CO2 zu binden, braucht es viel Grün. Das Feld sollte deswegen das ganze Jahr über am besten in mehreren Schichten bewachsen sein. Dazu braucht es wiederum Mischsaat, Untersaat, Winterbegrünung, Agroforst, Hecken, gesunde Pflanzen, Kompost und Pflanzenkohle.
  • Bodenstörungen minimieren
    Jede Form von Bodenbearbeitung stört das empfindliche Gleichgewicht des Bodens. Vor allem die wendende Bearbeitung des Bodens ist oft problematisch, weil sich Mikroorganismen nicht an die geänderten Verhältnisse (mit oder ohne Sauerstoff) anpassen können. Deswegen gelten die Grundsätze: Bodenbearbeitung reduzieren, Direktsaat oder Mulchsaat (Saat ohne Pflügen) wählen und Reduktion von Chemikalien.

Mach mit und werde Teil der Bewegung

Unsere Mitgestalter:innen und Unterstützer:innen