12.6.202
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die BiowirtInnen, die Vereinigung der Österreichischen BIO-Gastronomen in Vertretung weiterer Vereinigungen wie den Ramsauer Bionieren, des Salzburger Bioparadies` und der Biohotels begrüßen die Pläne der Regierung und des Gesundheitsministeriums zur
Förderung der BIO-Gastronomen und BIO Hoteliers sowie die Ausweitung der Zertifizierungs- und Kontrollpflicht bei der Bio-Auslobung in gemeinschaftlichen Verpflegungseinrichtungen uneingeschränkt!
Gemeinsam versorgen die genannten Vereine und Organisationen über 2.000.000 Gäste und Konsumenten pro Jahr.
Die Bio-Gastronomie und Bio-Hotellerie konnte trotz der vergangenen, krisenhaften Jahre ihre Betriebsanzahl sowie den Umsatz deutlich steigern.
Im Jahr 2023 konnte laut Auskunft von Großhändler der Großhandelsumsatz von Biolebensmittel in der Ausserhausverpflugung um etwa 20 % steigern.
Der Anteil der Biolebensmittel in der Gastronomie in Österreich betrug laut AMA Marketing 2023 schon 7 %. Der Anteil in 2023 wird hier nun durch die BiowirtInnen und dem Bioverband BIO AUSTRIA bereits auf 9 % (knapp 190 mio €) geschätzt.
Immer mehr Menschen, vor allem Jüngere, wollen mit ihrem Essverhalten ganz bewusst neben dem Gesundheitsaspekt auch einen Beitrag zur Schonung von Klima und Umwelt leisten. Jeder, der Bio-Produkte erzeugt, verarbeitet oder damit handelt, braucht eine
Zertifizierung, die eine jährliche Kontrolle voraussetzt. Dafür steht Bio! Um einer Konsumententäuschung zuvorzukommen, ist die Politik gefordert, diese Gesetzeslücke in der Gastronomie endlich zu schließen.
Mit dieser Regelung würden nun jahrelange Missstände durch die eine fehlende gesetzliche Verankerung behoben und gibt den Betrieben Sicherheit, die seit Jahren biologische Lebensmittel offen und transparent verwenden.
Gerade in der aktuellen Zeit merken wir, wie wichtig dem Gast ein nachvollziehbares, transparentes und klares Angebot auf der Speisekarte ist. Das aktuell spürbar starke Wachstum unserer Branche auch und besonders in den aktuellen Monaten ist ein guter
Beleg dafür!
Erfolgreiche Beispiele in Österreich unterstreichen die Spitzenposition, die Österreich in diesem Bereich europaweit bereits innehat:
Dies sind in Zeiten, in denen die Biobauern Österreichs dringend Unterstützung beim Absatz Ihrer Produkte benötigen und der Klimawandel immer deutlicher die Erfordernisse einer nachhaltigen Landbewirtschaftung aufzeigt, wichtige positive Leuchttürme!
Nun können Sie als verantwortliche PolitikerInnen noch einen Schritt weiter gehen und mutig eine Förderung der BIO-Gastronomen, BIO–Hoteliers und BIO-Cateringbetriebe in Österreich in die Hand nehmen!
Diese Förderung umfasst folgende Elemente:
Die geplante Verordnung ist hier ein wichtiger Meilenstein für die BIO-Gastronomen, BIO–Hoteliers und BIO-Cateringbetriebe in Österreich!
Noch einmal die Problemstellung:
Es gibt derzeit keine gesetzliche Verpflichtung, dass sich Gastronomie und Hotellerie
zertifizieren und kontrollieren lassen muss. Dies hat zur Folge, dass leider auch immer
mehr „Trittbrettfahrer“ am Markt auftauchen, die BIO zwar ausloben (teilweise sogar im
Unternehmensnamen führen), jedoch bei genauerem Hinsehen oftmals hauptsächlich
konventionelle Produkte in den Verkehr bringen.
Das führt zu Wettbewerbsverzerrungen und Irritationen bzw. Vertrauensverlust bei
Konsumenten und stellt keine solide Basis für den Ausbau dieses Marktsegments dar.
Es werden hier in dieser Situation ehrliche Betriebe massiv wirtschaftlich durch eine
Regelungslücke geschädigt. Unter dem Deckmäntelchen „Bio“ werden konventionelle
Produkte verkauft. Nicht nur stellt dies eine massive Konsumententäuschung dar,
sondern auch eine gewaltige Wettbewerbsverzerrung zu unseren Lasten!
Es handelt sich hier um keine zusätzliche bürokratische Hürde, da sich jeder Betrieb
freiwillig entscheidet, ob er biologische Lebensmittel in die Speisekarte aufnimmt oder
nicht. Wenn er aber biologische Lebensmittel bewirbt, dann sollte er dies auch im
Sinne des Verbraucherschutzes und der Wettbewerbsehrlichkeit dokumentieren
müssen und sich einer Kontrolle unterziehen müssen.
Hauptargumente zur Zertifizierungsregelung:
• Wettbewerbsnachteil und Konsumententäuschung durch Trittbrettfahrer
• Es handelt sich hier um keine zusätzliche bürokratische Hürde, da sich jeder Betrieb
freiwillig entscheidet, ob er biologische Lebensmittel in die Speisekarte
aufnimmt oder nicht. Wenn er aber biologische Lebensmittel bewirbt, dann sollte er
dies auch im Sinne des Verbraucherschutzes und der Wettbewerbsehrlichkeit
dokumentieren müssen und sich einer Kontrolle unterziehen müssen
• Konsument wünschen sich eindeutig eine Klarheit und Transparenz
Aus unserer Sicht könnte man hier mit geringsten Mitteleinsatz unserer Natur, unseren Bio Betrieben und unseren KonsumentInnen einen unglaublichen Schub geben!
Ergreifen Sie diese Gelegenheit!
Für den Vorstand „Die BiowirtInnen“ Michaela Russmann (Obfrau)
Für den Vorstand Ramsauer Bioniere Georg Berger (Obmann)
Wir möchten die Chance ergreifen, um auf die große Bedeutung der Förderung der Bio-Gastronomie und Bio-Hotellerie in Österreich
hinzuweisen. Diese Maßnahmen sind nicht nur entscheidend für den langfristigen Erfolg unserer regionalen Bio-Bäuerinnen, Bio-Bauern und verarbeitenden Bio-Betriebe, sondern auch für die Bewahrung unseres heimischen Lebensraums.
Wir begrüßen die Pläne der Regierung zur Ausweitung der Zertifizierungs- und Kontrollpflicht bei der Bio-Auslobung in gemeinschaftlichen Verpflegungseinrichtungen, der Bio-Gastronomie und Bio-Hotellerie. Diese Schritte ermöglichen ein weiteres Wachstum der Branche und fördern eine transparente und vertrauensvolle Beziehung zu den Konsument:innen.
Immer mehr Menschen setzen bewusst auf Bioprodukte und möchten damit nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch das Klima und die Umwelt schonen.
Die geplante Zertifizierungspflicht stellt sicher, dass die Verbraucher:innen nicht getäuscht werden, und schafft eine solide Basis für die Entwicklung dieses Marktsegments.
Österreich kann bereits beachtliche Erfolge in der Bio-Gastronomie und Hotellerie vorweisen. Diese Erfolge zeigen, dass eine Förderung dieser Branche nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Darüber hinaus bewahrt uns eine Förderung der regionalen Bio Landwirtschaft und des regionalen Absatzmarktes und die damit einhergehende Ausweitung der biologisch bewirtschafteten Flächen in Österreich vor wachsenden Folgekosten der Landwirtschaft (z.B.
Nitratreinigung des Trinkwassers etc.)
Wir möchten die verantwortlichen Politiker:innen ermutigen, nachhaltig und innovativ voranzuschreiten und die Bio-Gastronomen, Bio-Hoteliers und Bio-Cateringbetriebe in Österreich nach besten Kräften zu unterstützen.
Die Forderungen nach klaren Regelungen und einer Zertifizierungspflicht sind entscheidend, um den Konsumenten Klarheit und Vertrauen zu bieten.
Wir sind überzeugt, dass die Förderung der Bio-Gastronomie und Bio Hotellerie in Österreich einen positiven Beitrag zur Schaffung einer
enkeltauglichen, generationenverantwortlichen Zukunft leisten wird.
Wir sehen diese Initiative als überaus wichtigen Schritt in die richtige Richtung und möchten betonen, dass wir gemeinsam als Gesellschaft positive Veränderungen bewirken können. Lasst uns diese Gelegenheit ergreifen und Österreich zu einem Vorreiter in der bio-zertifizierten Gastronomie und Hotellerie machen.
Mit herzlichen Grüßen und Dank,
ENKELTAUGLICHES ÖSTERREICH (ETÖ)
Für den Vorstand Andreas Achleitner (Obmann) und Barbara Holzer-Rappoldt (Mitglied des Vorstands)