Es ist wieder so weit: Vor Weihnachten werden in Österreich jedes Jahr über 2 Millionen Christbäume gekauft und für ihren großen Auftritt im Wohnzimmer liebevoll geschmückt. Um der Natur lange Transportwege zu ersparen, setzen wir natürlich gern auf regionale Christbäume. Heimische Bäume werden mit einer Christbaumschleife versehen, die auf das Bundesland hinweist, in dem dieser gewachsen ist.
Doch selbst bei Christbäumen stellt sich die immer wiederkehrende Frage: WIE wurden sie regional produziert? Wurden chemisch-synthetische Pestizide um das so herrlich duftende Bäumchen, von dem Groß und Klein gern naschen, ausgebracht? Bäume brauchen doch keine Pestizide, um zu wachsen, … oder doch?
Ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Sie sollen eben ganz besonders schön aussehen, gleich, gerade, perfekt. Außerdem soll die Christbaumkultur möglichst rentabel sein. Diese Ansprüche lassen sich am besten in intensiv bewirtschafteten Monokulturen realisieren, die wiederum anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind. Deshalb werden die heranwachsenden Christbäume von vielen Produzent:innen nach wie vor mit einer chemisch-synthetischen Pestizidkombination behandelt, mit der Schädlinge wie Läuse bekämpft werden sollen und die die Ausbreitung von Moos oder Flechten verhindert.
Es geht natürlich auch anders. Und jedes Jahr liegen pestizidfreie Christbäume mehr im Trend. Im Handel gibt es deshalb mittlerweile auch einige Angebote von Christbäumen, die nach biologischen Kriterien wachsen durften. Diese Bäume werden nach der EU-Verordnung 2092/91 zum biologischen Landbau produziert. Ein eigenes Bio-Zertifikat für Christbäume gibt es noch nicht, jedoch bieten meist solche Betriebe Bio-Bäume an, die auch andere Bio-Produkte, wie z. B. Lebensmittel, verkaufen. Am besten fragst du auch offen beim Christbaumkauf nach – dies schafft zusätzlich Bewusstsein bei anderen Menschen und den Produzent:innen.
Der Unterschied in der Behandlung des Baumes und des Bodens ist groß: Chemisch-synthetische Pestizide oder Wachstumshemmer dürfen nicht eingesetzt werden und auch die Jungpflanzen müssen aus biologischer Produktion stammen. Statt der Nutzung von Unkrautvernichtungsmitteln wird gemulcht oder der Einsatz von Shropshire-Schafen forciert.
Wo finde ich Bio-Christbäume?
Die Umweltberatung hat es zusammengefasst:
https://www.umweltberatung.at/download/?id=Christbaum-2052-umweltberatung.pdf
Und damit dein enkeltauglicher Weihnachtsbaum besonders schön aussieht, hier noch ein paar Tipps, um ihn länger in Form zu halten:
Oder du greifst zu baumfreien Alternativen:
Falls du dich für einen lebenden Christbaum entscheidest:
Und darüber hinaus: Enkeltauglichkeit hört beim Baum nicht auf. Christbaumschmuck aus Lebkuchen, Nüssen, Stroh und Salzteig (wer kennt das noch?) sind wunderschön und Geschenkpapier darf durch wieder verwendbare Tücher, Säckchen etc. ausgetauscht werden.
Wichtig für eine enkeltaugliche Zukunft ist:
Jede Handlung ist sehr wertvoll.
Alles Liebe!