„Unsere heimischen Wälder dürfen und müssen nachhaltig bewirtschaftet werden!“, unter diesem klaren Vorsatz setzt sich die Bio-Bewegung „Enkeltaugliches Österreich“ gemeinsam mit den österreichischen Waldverbänden und PEFC Österreich für einen klimafitten und enkeltauglichen Wald ein. Ein wichtiger Schritt, denn nachhaltige Waldbewirtschaftung und langfristige Holzverwendung tragen zum Klimaschutz bei.
Wald dient nicht nur als Erholungsraum und Sauerstoffproduzent, sondern bindet massenhaft CO₂ und ist essenziell für den Klimaschutz. Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald, aus dem Holz geerntet wird und bei dem auf Biodiversität und Bodenschutz geachtet wird, hat einen 2,5-mal höheren Klimaschutzeffekt als ein nicht bewirtschafteter Wald. Aus diesem Grund setzt sich Enkeltaugliches Österreich ab diesem Jahr vermehrt für den Wald ein. „Bio auf den Feldern, und nachhaltige Forstwirtschaft in den Wäldern, nur so schaffen wir das Enkeltaugliche Österreich“, erklärt Barbara Holzer-Rappoldt, ETÖ-Vorständin und strategische Leiterin.
Die Biobewegung ist bereits daran, Österreich enkeltauglich zu machen, die Gesundheit, die Vielfalt und die Fülle der Natur in Österreich erhalten, sowie unsere Ressourcen und den Lebensraum langfristig sichern. Für dieses generationenbewusste Ziel haben sich die größten Bio-Pionier:innen, nachhaltige Unternehmen, führende Wissenschafter:innen, aktive Vereine, naturnahe Organisationen und zahlreiche Bio- und Waldbauern und -bäuerinnen zur Bewegung zusammengeschlossen. Mit viel Freude und Mut zur Veränderung wurde mit der Umsetzung eines konkreten Maßnahmenplans in vier Bereichen begonnen: Landwirtschaft, Wald, Landschaft und Wirtschaft. So entstand eine neue, breite Allianz, die lösungsorientiert und praxisbezogen positiv Bio- und Nachhaltigkeitsziele Schritt für Schritt umsetzt.
Bio- und Waldbäuerinnen und -bauern haben sehr viel gemeinsam. Nachhaltigkeit und Enkeltauglich spielen auch in der Forstwirtschaft eine große Rolle. „Der Waldverband Steiermark bekennt sich zur enkeltauglichen Bewirtschaftung unserer Wälder. Das ist unsere Verantwortung für die nächsten Generationen. Mit dem Vertrauen in unsere Betriebe pflanzen wir für unsere Kinder und Kindeskinder. Alles, was wir im Wald tun, ist für zukünftige Generationen. Alles, was wir ernten, haben wir nicht selbst gesät“, erklärt Bernd Poinsitt, ETÖ-Vorstand und Obmann des Waldverbands Steiermark.
„Genauso wie in der Bio-Landwirtschaft kommt dem Boden und seiner Qualität besondere Bedeutung zu. Wie der Humus ist der Waldboden voller Leben, muss geschützt werden und darf nicht verloren gehen“, weiß Poinsitt. Bereits im letzten Jahr konnte die Initiative, Kooperationen mit den österreichischen Waldverbänden sowie PEFC eingehen, die gemeinsam für über 3 Millionen Hektar nachhaltig bewirtschafteten Wald mitverantwortlich sind. Auch bei der PEFC Austria Systemrevision, wo alle 7 Jahre Standards für die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich festgelegt und überprüft werden, war ETÖ im Frühjahr 2023 vertreten und durfte neben dem Umweltdachverband und BIOSA ökologische Belange einbringen. „Dabei ist uns vor allem mehr Totholz im bewirtschafteten Wald, Biodiversitätsförderung sowie vermehrte Forschung zu biologischem Pflanzenschutz wichtig, um den Waldbesitzer:innen neue, praxisnahe und funktionierende Möglichkeiten in die Hand zu geben“, erklärt Holzer-Rappoldt. Wichtig ist, dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden: Die Stabilität, Gesundheit und Biodiversität dürfen durch die Pflege und Ernte nicht abnehmen. Ziel ist ein geschlossener Kreislauf mit klimafittem, standortgerechtem Pflanzenbestand, der allen Wetterbedingungen trotzt, zu gewährleisten.
Die Waldfläche in Österreich nimmt seit Jahren täglich um 6 Hektar zu und jeder einzelne Hektar Wald speichert in einem Jahr ca. 6 Tonnen CO2. Aber es geht noch mehr: um große Mengen an Kohlenstoff nachhaltig zu speichern, und somit den Wald als „CO2 Senke“ zu nutzen, darf der Baum geerntet werden, bevor er verrottet. Nur wenn das Holz nachhaltig und langfristig genutzt, oder verbaut wird, bleibt der Kohlenstoff auch so gebunden. Außerdem kann Holz andere nicht so enkeltaugliche und regionale Rohstoffe wie Beton, Ziegel und Kunststoffe ersetzen.
Enkeltaugliches Österreich setzt sich für Wertschätzung gegenüber den Waldbauern und -bäuerinnen ein und möchte mit ihrer Arbeit Missverständnisse in der Bevölkerung aufklären, denn das Beste was wir tun können ist, unsere Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.