Nachhaltigkeit auf Österreichisch:
der Wald
Halb Österreich ist von Wäldern bedeckt. Genau 47,9% beträgt der Waldanteil in unserem Land. Die heimischen Wälder werden dabei seit Jahrhunderten von Menschen gepflegt und genutzt. Eines der strengsten Forstgesetze der Welt sorgt dabei für eine nachhaltige Nutzung. Die schöne Folge: jedes Jahr wächst der österreichische Holzvorrat um vier Millionen Kubikmeter oder 2300 Hektar.
Da staunt sogar Real Madrid
Bei einer flächenmäßigen Zunahme von 2300 Hektar pro Jahr sind es etwa 3200 Fußballfelder, die wir an Waldfläche gewinnen. Das entspricht bei einer vorgegebenen Fläche von 105 mal 68 Metern genau 3221 Standardfußballfeldern. Von den rund 30 Millionen Kubikmetern Holzzuwachs pro Jahr, werden nur 26 Millionen genutzt. Unser Holzvorrat vergrößert sich also jedes Jahr um die Menge für 100.000 Einfamilienhäuser. Rund 300 000 Menschen in Österreich beziehen ihr Einkommen aus der Forstwirtschaft. Sie schafft Arbeitsplätze vor allem in strukturschwachen Regionen und vereint dabei in unvergleichbarer Art und Weise Wirtschaft und Klimaschutz.
Von nix kommt nix
Seit Jahrzehnten werden Österreichs Wälder nachhaltig bewirtschaftet. Das verdanken wir dem strengen Forstwirtschaftsgesetzt, dass jeden Waldbesitzer dazu verpflichtet, nachhaltige Waldwirtschaft zu betreiben. Im Grunde genommen hat es eine sehr wichtige Hauptaussage: es darf nicht mehr entnommen werden als nachwächst. Dabei muss sichergestellt werden, dass Biodiversität, Produktivität und Regenerationsvermögen auch in Zukunft erhalten bleiben. Das Gesetz wurde 1853 erlassen und ist bis heute mit Ergänzungen und Erweiterungen gültig.
Forstwirtschaft als Begründerin der Nachhaltigkeit
Wir schreiben das Jahr 1713: Hans Carl von Carlowitz schreibt das Buch Sylvicultura oeconomica oder Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht“. In einer Zeit, in der die gesamte Wirtschaft auf Holz angewiesen ist, erkennt der Berghauptmann, dass das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben die Basis für ein funktionierendes Wirtschaftssystem ist. Und das hat auch noch heute – rund 310 Jahre später – volle Gültigkeit.
Verwendete Quellen
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