Die Zukunft ist "Bioregional"
Warum regional allein nicht reicht!
Während in ganz Österreich die traditionellen Erntedankfeste gefeiert werden, wirft die größte Bio-Bewegung des Landes einen Blick in die Zukunft unserer Landwirtschaft. Denn wie können wir sicherstellen, dass auch künftige Generationen Grund zum Feiern haben? Das Enkeltaugliche Österreich übernimmt Generationenverantwortung und setzt auf Bioregionale Lebensmittel.
Die Erntedankfeste erinnern uns an die Bedeutung lokaler und heimischer Produktion. Regionalität klingt vielversprechend: kurze Transportwege, lokale Wirtschaft und hohe Qualität. Doch in Zeiten globaler Herausforderungen reicht „Regional“ alleine nicht mehr aus. Während „Bio“ durch die EU-Bio-Verordnung streng geregelt und zertifiziert ist, bleibt „regional“ ein dehnbarer Begriff. Die größte unabhängige Bio-Bewegung Enkeltaugliches Österreich sieht die Zukunft deshalb in der Kombination aus Bio + Regionalität.
Bio aus Österreich: Mehr als nur regional
Studien belegen, dass „Regionalität“ für viele Käufer:innen an erster Stelle steht: Während auch der Bio-Markt stetig wächst, ist sie für viele Konsument:innen ein noch stärkeres Kaufargument. „Doch Regionalität sagt derzeit noch lange nichts über den Produktionsstandard aus oder dass alle Produktionsschritte und Rohstoffe aus der Region sind. Die Herkunft kann sich auch lediglich auf Produktzutaten oder auch auf einzelne Produktionsschritte beziehen. Wir müssen über das ‚Wo‘ hinaus auch das ‚Wie‘ unserer Lebensmittelproduktion betrachten“, betont Barbara Holzer-Rappoldt, strategische Leitung des Vereins Enkeltaugliches Österreich.
Bio-Produkte aus Österreich stehen für strenge Kontrollen und höchste Qualität. Das weiß auch Holzer-Rappoldt: „In der heimischen biologischen Landwirtschaft verzichten wir auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger aus dem Ausland, das Futter kommt bei Bio Austria Standards zu weit über 90% aus Österreich. Das ist für uns gelebte Regionalität. Wenn ein Tier einige Wochen in Österreich im Stall steht und südamerikanisches Futter frisst oder eine Pflanze zwar in Österreich aber mit erdölbasierten Hilfsmitteln aus dem Ausland wächst, ist das wirklich regional?“ Bio-Lebensmittel hingegen unterliegen streng kontrollierten Auflagen, die sowohl dem Tierwohl als auch der Natur zugutekommen. Österreich ist in Europa führend im Bereich des biologischen Landbaus und setzt Standards, die weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. „Das ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung einer konsequent enkeltauglichen Landwirtschaft, auf die wir aufbauen können. Dies garantiert den Konsument:innen, dass sie mit dem Kauf von regionalen Bio-Produkten nicht nur ihrer Gesundheit, sondern auch der heimischen Umwelt etwas Gutes tun“, führt Holzer-Rappoldt weiter aus.
Die Zukunft liegt in Bio + Regionalität
Die Kombination aus Bio und Regionalität ist ideal: Durch Kooperationen entlang der gesamten Lieferkette – von der Produktion bis zur Vermarktung – entstehen nachhaltige Strukturen, die regionale Wirtschaft stärken und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck minimieren.
So wirkt sich Bio-Landwirtschaft nicht nur positiv auf verschiedene Nützlinge, sondern ganz allgemein auf die biologische Vielfalt aus. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Ökosystemen, die Grundlage für eine natürliche Regulierung von Schädlingen und Krankheiten und sichert die Bodenfruchtbarkeit.
Auch für das Klima spielt Bio eine entscheidende Rolle: Während der Transport unserer Lebensmittel durchschnittlich 5–10 % der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen verursacht, entsteht der Großteil, also 90–95 % der Emissionen, in der landwirtschaftlichen Produktion. „Es wäre wichtig, die Besonderheiten und Vorteile von Bio noch stärker zu kommunizieren. Es ist Zeit unsere heimische Bio-Landwirtschaft für ihre Ökosystemleistungen wertzuschätzen. Gleichzeitig sollte die Verbindung Bio und Regionalität gestärkt werden. Wer bewusst konsumieren möchte, entscheidet sich für Bio aus der Region – das ist der Schlüssel zu einer enkeltauglichen Zukunft“, schließt Holzer-Rappoldt ab.