
Wien, 9. Dezember 2025
Die Frage, wie wir die öffentliche Lebensmittelbeschaffung nachhaltig gestalten, ist zentral für die Zukunft unserer Landwirtschaft und Ernährung. Enkeltaugliches Österreich warnt vor einer Verwässerung dieser wichtigen Standards.
„Das wäre ein Schlag ins Gesicht für alle, die investiert haben“
„Wir erleben hier einen bemerkenswerten Versuch, wichtige Nachhaltigkeitsvorgaben zu unterminieren – gerade dann, wenn sie endlich in die Umsetzung gehen sollen“, sagt Andreas Achleitner von der Bewegung Enkeltaugliches Österreich. „Das wäre ein massiver Schlag ins Gesicht für alle Bäuerinnen und Bauern und Verarbeiter, die in höchste Bio- und Tierwohlstandards investiert haben und sich auf planbare Rahmenbedingungen verlassen haben.“
Eine Streichung von Bio-Quoten, die Abschaffung von Tierwohlvorgaben und die Schaffung von Schlupflöchern widersprechen den österreichischen Zielsetzungen zur Erhöhung des Bio-Anteils in der Landwirtschaft und der Förderung von Tierwohl.
Die riesige Hebelwirkung der öffentlichen Hand nutzen
Mit einem Einkaufsvolumen von ca. 76 Millionen Euro allein beim Bund hat die öffentliche Hand eine „riesige Hebelwirkung“. Diese sollte genutzt werden, um einen stabilen Absatzmarkt für Bio- und Tierwohl-Produkte zu schaffen und damit das Risiko für umstellende Bauernbetriebe zu reduzieren.
„Durch konsequente Umsetzung der Nabe (Nachhaltige Beschaffung) könnten wir nicht nur die besten Landwirtinnen und Landwirte Europas unterstützen – wir sichern damit auch Arbeitsplätze, erhalten fruchtbare Böden und schaffen gesunde Ernährung“, ergänzt Manfred Huber, Bewegung Enkeltaugliches Österreich. „Der Preis auf dem Kassenzettel ist nicht der echte Preis. Konventionelle Landwirtschaft externalisiert ihre Kosten – auf den Boden, ins Wasser, in unsere Gesundheit. Bio hingegen arbeitet zukunftsfähig. Wenn wir Kostenwahrheit ernst nehmen, ist es für die öffentliche Hand keine Frage mehr – sie muss Bio- und Tierwohl-Produkte einkaufen.“
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