Biokonsument:innen sind Wegbereiter:innen für ein enkeltaugliches Österreich

Wir sagen DANKE im Namen unser aller Kinder und Enkelkinder für jeden Schritt, den wir als Gesellschaft in Richtung BIO gehen. 

Es ist an der Zeit, dass wir Danke sagen. Euch Biokonsument:innen (und allen, die es noch werden wollen). Denn eure Entscheidung ist essenziell dafür, dass Österreich Tag für Tag ein Stück enkeltauglicher wird.
Warum genau? Das möchten wir euch gern zeigen.

Dass Bio-Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind und uns besser schmecken, das wissen wir. Wir tun also uns selbst mit dem Einkauf von BIO etwas Gutes. Doch das ist längst nicht alles!

Ist euch eigentlich bewusst, welches Geschenk ihr unserer Natur und zukünftigen Generationen macht, „nur” dadurch, dass ihr euch mit Lebensmitteln aus biologischer (am besten auch saisonaler und regionaler) Landwirtschaft ernährt?
Je mehr Menschen BIO aus Österreich kaufen (und es werden täglich mehr), desto mehr Bäuerinnen und Bauern können in unserem Land auf BIO umstellen. Ganz einfach.

In Österreich wirtschaften bereits über 24 200 Betriebe biologisch. Somit sind knapp 27 % der Äcker und Wiesen biologisch und enkeltauglich. Das ist wunderbar! Aber unsere Natur braucht mehr. Denn wie wir unsere Lebensmittel erzeugen, hat fundamentale Auswirkungen auf das Leben, das unsere Kinder, Enkelkinder, Urenkelkinder … führen dürfen.
Der Umstieg auf BIO ist für unsere Bäuerinnen und Bauern mit Kosten und Mehraufwand verbunden. Wir als Gesellschaft können sie dabei unterstützen. 

Es liegt auch an uns. Jetzt. Das darf uns heute bewusst werden.

Trotz dieser erfreulichen Zahlen darf nicht vergessen werden, dass der österreichische Marktanteil von Bio-Lebensmitteln noch immer bei rund 10 % liegt. Wir können daher weiterhin auch als Konsument:innen ein klares Zeichen setzen, indem wir beim Einkauf zu Bio-Lebensmitteln greifen und damit ein enkeltaugliches Österreich tatkräftig mitgestalten.

Wie wir bereits erfahren durften, ist ein Umstieg des Einkaufsverhaltens auf eine gesündere Variante mit weniger Fleisch, mehr Obst und Gemüse, weniger Softdrinks etc. gar nicht so viel teurer, wie man denken möchte. Es können bei der gesunden Variante rund 70 % der Lebensmittel in Bio-Qualität gekauft werden, ohne mehr bezahlen zu müssen.

Der vollständige Umstieg von einem durchschnittlichen Wocheneinkauf aus gängigen Markenprodukten auf eine gesündere Bio-Variante kostet laut einer Modellrechnung des FiBL für eine 4-köpfige Familie um 12 Euro mehr.

Lies mehr dazu in unserem Artikel: Ist BIO zu teuer?

Also, was bedeuten diese 12 Euro für unsere Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder?
Eine ganze Menge. Sie sind (über-)lebenswichtig:

1. Biokonsument:innen reinigen die Natur und die Atemluft von chemisch-synthetischen Pestiziden. 

Natürlich sorgt auch die Bio-Landwirtschaft dafür, dass ihre Pflanzen gesund sind und bleiben. Chemisch-synthetische Pestizide sind allerdings strikt untersagt. Bei BIO lautet das Credo, Krankheiten und Schädlingen so gut wie möglich vorzubeugen und Beikräuter laufend zu regulieren.

So setzt man in der biologischen Landwirtschaft auf Erhaltung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, vielseitigen Anbau verschiedener Pflanzen (Fruchtfolge), Kompost und Gründüngung, Kultivierung standortangepasster Arten etc. statt Symptombekämpfung.

Ergänzend werden zusätzlich, wenn nötig, natürliche Substanzen wie Gesteinsmehle, Pflanzenjauchen, Algenextrakte und ätherische Pflanzenöle eingesetzt, um die Abwehrkräfte der Pflanzen zu erhöhen. Die Auswahl der erlaubten Pflanzenschutzmittel ist aber streng begrenzt. Jeder Einsatz eines Pflanzenschutzmittels muss aufgezeichnet werden und die Aufzeichnungen müssen bei der Bio-Kontrolle vorliegen.

2. Biokonsument:innen schützen das Klima. 

Da der Bio-Landbau den Einsatz von Stickstoff-Mineraldünger verbietet und somit einen deutlich geringeren Einsatz an fossilen Energieträgern aufweist, hat der Bio-Ackerbau in Summe um 66–90 % geringere Treibhausgas-Emissionen pro Hektar.

Bio-Böden weisen durch naturnahe Bewirtschaftungsmethoden durchschnittlich einen um 10 % höheren Gehalt an Humus auf. 

Bio-Produkte haben wesentlich geringere Treibhausgas-Emissionen pro Hektar (CO2eq), aber auch (in geringerem Umfang aufgrund der oft niedrigeren Erträge) pro Kilogramm Produkt. Bei pflanzlichen Bio-Produkten sind die CO2eq-Emissionen pro Kilogramm Produkt häufig um 10–25 %, bei Bio-Fleisch (und Bio-Eiern) vielfach um 10–50 % geringer als bei nicht Bio-Produkten.

Das ist fundamental, wenn man bedenkt, dass bis zu 30 % der Treibhausgas-Emissionen in industrialisierten Ländern der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zugeschrieben werdenWährend der Transport unserer Lebensmittel durchschnittlich „nur“ 5–10 % der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen verursacht, entsteht der Großteil, also 90–95 % der Emissionen, in der landwirtschaftlichen Produktion. Und hier spielt der Griff zu BIO eben die entscheidende Rolle.

Quelle: Studie des FiBL und der BIO AUSTRIA 2021 „Umfassende Nachhaltigkeitsbewertung österreichischer Biobetriebe”).

3. Biokonsument:innen setzen auf Regionalität.

Unsere Bio-Betriebe müssen beim Zukauf von Futtermitteln nicht nur auf den Status (biologisch, biotauglich oder Umstellungsware), sondern auch auf die Herkunft achten. So müssen zum Beispiel BIO AUSTRIA Betriebe primär österreichische, BIO AUSTRIA zertifizierte Ware zukaufen. Dies gilt insbesondere für Kraftfuttermittel.

Bei der jährlich stattfindenden Bio-Kontrolle werden die Belege der zugekauften Futtermittel genau geprüft.

4. Biokonsument:innen schützen unser Wasser. 

Untersuchungen zeigen, dass humusreiche Bio-Böden deutlich mehr Wasser aufnehmen und speichern können. Das ist wichtig und großartig. 

Aber auch die qualitative Beeinträchtigung des Wassers durch unerwünschte Verunreinigungen wie chemisch-synthetische Pestizide oder schnell lösliche mineralische Düngemittel spielt eine wesentliche Rolle. Diese sind, wie bereits berichtet, in der biologischen Landwirtschaft verboten. Daher werden auf biologisch bewirtschafteten Flächen deutlich weniger Schad- und Nährstoffe ausgewaschen. 

Auch die erhöhte Regenwurmpopulation bei der Bio-Bewirtschaftung spielt eine große Rolle, weil durch die Gänge der Regenwürmer das Regenwasser in tiefere Bodenschichten geleitet wird. Danke lieber Regenwurm! 

5. Biokonsument:innen fördern die Artenvielfalt. 

Mehr Bio-Landwirtschaft wirkt sich nicht nur positiv auf verschiedene Nützlinge, sondern ganz allgemein auf die biologische Vielfalt aus.

Hohe Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Ökosystemen. Sie ist die Grundlage für eine natürliche Regulierung von Schädlingen und Krankheiten. Sie sichert die Bestäubung und die Bodenfruchtbarkeit. Ein Verlust der biologischen Vielfalt hätte dramatische Folgen für viele unserer Lebensgrundlagen.

Die Erhaltung und Steigerung der Biodiversität sowie die Verbesserung von Naturschutzleistungen auf bäuerlichen Betrieben sind wesentliche Ziele im Bio-Landbau und werden in unserem täglichen Tun umgesetzt. 

6. Biokonsument:innen schützen unseren heimischen Boden.  

Fruchtbare Böden sind die Voraussetzung für unsere Ernährung! Deshalb gehört im Bio-Landbau die langfristige Sicherung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu den wesentlichen Grundprinzipien. 

Und das ist wichtig, denn Böden sind höchst lebendig. In einem Gramm fruchtbaren Boden leben Milliarden unterschiedlichster Bakterien, Pilze, Algen, Würmer, Milben, Asseln, Springschwänze, Insektenlarven etc. Je nach Schätzungen sollen ein Viertel bis zu zwei Drittel aller Arten der Welt unter der Erdoberfläche leben. Unter einem Hektar Fläche sind das bis zu 15 Tonnen Bodenlebewesen. Das entspricht dem Gewicht von 20 Kühen. BIO achtet darauf, dass es nicht weniger werden.

Deshalb bedeutet jeder Bio-Einkauf den Erhalt und Aufbau von Bodenorganismen. Sie sind die Grundlage für Gesundheit, Ertragsfähigkeit und Qualität von Pflanzen sowie für die Gesundheit von Tier und Mensch.

7. Biokonsument:innen setzen sich für mehr Tierwohl ein. 

Generell gilt: Eine überwiegend pflanzliche Ernährung ist die bevorzugte Lebensweise, wenn es um Tierwohl und Naturschutz geht.

Wer tierische Produkte (in Maßen) konsumiert, sollte auf Produkte aus biologischer Landwirtschaft setzen. Hier gehört eine artgemäße Tierhaltung zu den streng kontrollierten Grundprinzipien dazu.

Die Tiere müssen sich frei bewegen können, auch ein Auslauf ins Freie ist notwendig. Tiere müssen einen artgemäß gestalteten Platz zum Ruhen haben. Sie brauchen auch ein vielseitiges und wechselhaftes Angebot an Sinnesreizen und nicht zuletzt müssen Nutztiere als soziale Wesen in Gruppen gehalten werden. Eine naturgemäße Gruppengröße ist eine wichtige Voraussetzung für tierisches Wohlbefinden. 

Die biologische Tierhaltung ist klar geregelt und garantiert mit ihren Vorgaben und dem Kontrollsystem grundsätzlich eine tiergerechtere Haltung.

8. Biokonsument:innen senken den Verbrauch von Antibiotika und schützen uns vor deren gravierenden Folgen.  

Wenn es um die Fleischqualität geht, kommt schnell das Thema Antibiotika auf. Bei Bio-Betrieben stehen hinsichtlich der Tierhaltung Maßnahmen im Fokus, die die Gesundheit der Tiere ohne Antibiotika gewährleisten. Darunter fällt zum Beispiel die Haltung einer kleineren Herde, qualitatives Futter und Auslauf.

In Österreich werden derzeit jährlich rund 45 Tonnen Antibiotika für die landwirtschaftliche Tierhaltung vertrieben.

Die Bio-Tierhaltung zeichnet sich dadurch aus, dass präventive Antibiotikagaben komplett verboten sind. Die Tiere werden vorab mit pflanzlichen Mitteln behandelt und erst, wenn diese keine Wirkung zeigen, dürfen Antibiotika bei BIO überhaupt eingesetzt werden. Um Rückstände der Medikamente im Fleisch zu vermeiden, gibt es zwischen dem Behandlungszeitraum und der Schlachtung eine Wartefrist. Diese ist bei Bio-Betrieben doppelt so lang wie bei Nicht-Bio-Betrieben. 

Im Gegensatz zur industriellen Massentierhaltung ist der Einsatz von Antibiotika in der biologischen Tierhaltung – oder auch bei einzelnen Vorzeigeprojekten im konventionellen Bereich – deutlich geringer. In der biologischen Landwirtschaft darf ein Schwein maximal einmal Antibiotika erhalten. Sonst darf das Fleisch nicht mehr als Bio-Fleisch verkauft werden. Das stellt auch einen starken Anreiz dar, nur das tatsächlich erkrankte Einzeltier zu behandeln und nicht die gesamte Herde. Prävention steht damit an erster Stelle. Viele Bio-Betriebe berichten, dass sie praktisch keine Antibiotika benötigen. Diese Betriebe zeigen, dass der routinemäßige Einsatz von großen Mengen Antibiotika nicht notwendig ist, wenn die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt werden.

Greenpeace hat stichprobenartig konventionelles (nicht-biologisches) Schweinefleisch aus dem heimischen Lebensmitteleinzelhandel von einem unabhängigen Labor auf antibiotikaresistente Keime testen lassen. Das beunruhigende Testergebnis: Jede dritte Probe – 36 % des Schweinefleisches – ist mit Erregern belastet, die gegen Antibiotika unempfindlich sind.
Hier kannst du die Studie lesen

9. Biokonsument:innen verzichten garantiert auf Gentechnik. 

Weltweit wurden 2018 auf rund 190 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Vor allem vier Nutzpflanzen werden im großen Stil gentechnisch verändert: Soja, Mais, Baumwolle und Raps.

Biologische Landwirtschaft lehnt Gentechnik entschieden ab und steht für eine erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft ohne Risiken für Mensch und Natur.

Trotz wachsender Flächen haben sich die Versprechen der Befürworter:innen der Grünen Gentechnik – wie hohe Erträge, weniger Pestizide, Bekämpfung des Hungers – bisher nicht erfüllt. Im Gegenteil, die Nachteile scheinen zu überwiegen: große Mengen an Pestiziden, Resistenzen bei Unkräutern und Schädlingen, Gefährdung der biologischen Vielfalt, unsichere Erträge, hohe Kosten für gentechnisch verändertes Saatgut und Lizenzgebühren, Patente auf Lebewesen und die verstärkte Abhängigkeit der Landwirt:innen von Konzernen sind nur ein Teil davon.

Übrigens: In Österreich ist der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen grundsätzlich verboten – auch in der konventionellen Landwirtschaft!

ABER: Futtermittel, wie Gen-Soja aus Übersee, dürfen auf Nicht-Bio-Betrieben eingesetzt werden (und die Produkte dürfen mit der derzeitigen Gesetzgebung als „regional” ausgelobt werden). Bei BIO ist das undenkbar!

10. Biokonsument:innen schauen auf die Bienen. 

Rund 80 % unserer wichtigsten Nahrungspflanzen werden vor allem von Hautflüglern wie (Wild-)Bienen bestäubt. Ihre Arbeit bildet eine wesentliche Voraussetzung für die globale Ernährungssicherung. Und trotzdem sind (Wild-)Bienen in ihrem Bestand bedroht. 

Monokulturen, chemisch-synthetische Pestizide, der Verlust des Lebensraumes sowie der Klimawandel sind einige Faktoren, die den Bienen zusetzen. Die Ursachen sind zwar vielfältig, der direkte Zusammenhang zwischen Bienensterben und Pestizideinsatz wird aber von zahlreichen Studien bestätigt. Bereits geringe Dosen können bei Bienen zu Koordinationsverlust und Flügellähmung bis hin zum Tod führen. Die Gifte schwächen auch die Immunabwehr der Tiere und machen sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten wie die Varroamilbe.

Biokonsument:innen sorgen dafür, dass die (Wild-)Biene wieder einen guten, auch für sie enkeltauglichen Lebensraum in Österreich findet.

Das ist eine ganze Menge, oder?

Ihr seht also, es ist höchste Zeit, dass WIR uns bei EUCH, den Menschen, die biologische Lebensmittel schätzen und ihren Wert und die Wichtigkeit für zukünftige Generationen erkennen, BEDANKEN.

Ihr seid unsere Heldinnen und Helden auf dem Weg zu 100 % BIO in Österreich.

So erkennst du BIO: 
Das EU-Bio-Logo 

Seit 1. Juli 2010 muss auf Bio-Produkten das neue EU-Bio-Logo verwendet werden. Das EU-Bio-Zeichen garantiert die Qualität von Bio-Lebensmitteln, die nach den Richtlinien der EU-Bio-Verordnung hergestellt werden. 

Das BIO AUSTRIA Logo 

Das BIO AUSTRIA Logo kennzeichnet Bio-Lebensmittel, die den Kriterien der BIO AUSTRIA Qualität entsprechen, und findet sich hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten. Die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern von BIO AUSTRIA wirtschaften nach Verbandsrichtlinien, die strenger sind als von der EU-Bio-Verordnung vorgegeben. So muss beispielsweise der gesamte Betrieb biologisch bewirtschaftet werden – es reicht nicht, dass etwa das Getreide biologisch hergestellt wird, die Tiere aber konventionell gehalten werden. Strengere Düngemittelregelungen und Einschränkungen bei den für BIO zugelassenen Pflanzenschutzmitteln tun Mensch und Umwelt gut. Dasselbe gilt für die regionalen, im Idealfall hofeigenen Futtermittel in BIO AUSTRIA Qualität, die genau nachverfolgt werden können. Dass besonderer Wert auf das Wohlergehen der Tiere gelegt wird, spiegelt sich auch in der artgerechten Ausgestaltung der Stallungen und im Auslauf- und Platzangebot wider.

Das AMA-Biosiegel

Das AMA-Biosiegel ist ein häufig verwendetes Bio-Erkennungszeichen in Österreich. Es dient zur Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln in Supermärkten und ist in den zwei folgenden Ausführungen anzutreffen:

Das AMA-Biosiegel in Farbe – mit Ursprungsangabe (rot-weiß).
Bei der Verwendung des AMA-Biosiegels mit Ursprungsangabe müssen die wertbestimmenden landwirtschaftlichen Rohstoffe zu 100 % aus Österreich stammen. Für Bio-Rohstoffe, die nicht in dieser Region und in der entsprechenden Qualität herstellbar sind, gilt bei verarbeiteten Lebensmitteln ein zulässiger Toleranzbereich bis zu einem Drittel. Die Be- und Verarbeitung aller Lebensmittel muss in Österreich stattfinden.

Das AMA-Biosiegel in schwarz-weiß – ohne Ursprungsangabe.
Das AMA-Biosiegel ohne Ursprungsangabe garantiert die biologische Landwirtschaft und den kontrolliert biologischen Anbau der Rohstoffe des Lebensmittels außerhalb von Österreich.

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Für alle, die es genau wissen wollen 
BIO IST GESETZ.

Was BIO ist, was BIO kann und was BIO verspricht, ist durch die EU-Bio-Verordnung genau definiert. Alle Lebensmittel, die in der EU als BIO ausgelobt auf den Markt kommen, unterliegen den gleichen strengen Vorgaben. Die Richtlinien werden in regelmäßigen Abständen ergänzt und aktualisiert.

Die Einhaltung aller Vorschriften wird mindestens einmal jährlich von staatlich anerkannten Kontrollstellen überprüft. Das Bio-Kontrollsystem ist damit eines der dichtesten und wirksamsten im Agrar-, Futtermittel- und Lebensmittelbereich. Verstöße können mit Verwarnungen bis hin zur Aberkennung des Bio-Status geahndet werden.

Auch die Kennzeichnung ist klar geregelt: Auf jedem Bio-Lebensmittel müssen der Hinweis „aus biologischer Landwirtschaft”, die Codenummer der Bio-Kontrollstelle und das EU-Bio-Logo angeführt sein.

Auf dem Weg zu 100 % BIO – so sieht es derzeit in Österreicht aus

In Österreich bewirtschaften über 24 200 Bio-Betriebe (mehr als ein Fünftel aller landwirtschaftlichen Betriebe) rund 670 000 Hektar (das entspricht 26 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche) und versorgen uns mit qualitativ hochwertigen Bio-Lebensmitteln. Bereits jeder vierte Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird biologisch bewirtschaftet, jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb ist ein Bio-Betrieb.
Betrachtet man die einzelnen Bundesländer hinsichtlich ihres Anteils an Bio-Flächen, dann liegt Salzburg ganz weit vorn: Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird dort bereits biologisch bewirtschaftet.

Seit dem Jahr 2000 verdoppelte sich die Bio-Ackerfläche innerhalb weniger Jahre. Auch bei den Dauerkulturen gab es in den vergangenen Jahren viele Betriebe, die sich entschieden haben, biologisch zu produzieren. So haben die Bio-Weinbauflächen in den letzten Jahren stark zugenommen. Mehr als jeder sechste Hektar wird in den Weingärten bereits nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet sowie etwa ein Drittel der Obstanlagen und ein Viertel der Gemüseflächen.

Einzelne Bundesländer setzen sich durchaus ambitionierte Ziele, um den Bio-Anteil auszubauen. So möchte zum Beispiel das Burgenland unter dem Motto „Bioland Burgenland“ den Bio-Flächenanteil bis 2027 auf 50 % steigern. Auf wissenschaftlicher Ebene wurde das FiBL Österreich damit beauftragt, diesen Weg durch eine Machbarkeitsstudie und eine wissenschaftliche Umsetzungsbegleitung zu unterstützen. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass 50 % Bio-Fläche im Burgenland bis zum Jahr 2027 durchaus erreichbar sind, sofern sich die Wachstumsraten der letzten Jahre fortsetzen und begleitende Maßnahmen gesetzt werden.

Und wir arbeiten mit euch schon heute an 100 % BIO in Österreich. 

Verwendete Literatur

Badgley, C. (2007): Organic agriculture and the global food supply. Renewable Agriculture and Food Systems, Volume 22, pp 86–108.

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (Hrsg.) (2020): Grüner Bericht 2020.

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (Hrsg.) (2018): Biologische Landwirtschaft in Österreich.

Kummer, S. (2020): Studie „Bioland Burgenland“:  50 % Bioflächenanteil im Burgenland bis 2027: Analyse der möglichen Auswirkungen und Maßnahmen für die Umsetzung. FiBL

Müller, A.; Schader, C.; El-Hage Scialabba, N.; Brüggemann, J.; Isensee, A.; Erb, K.-H.; Smith, P.; Klocke, P.; Leiber, F.; Stolze, M. & Niggli, U. (2017): Strategies for feeding the world more sustainably with organic agriculture. Nature Communications 8: 1290; DOI: 10.1038/s41467-017-01410-w.

Obersteiner, G. & Luck, S. (2020): Teller statt Tonne. Lebensmittelabfälle in österreichischen Haushalten. Status quo. Universität für Bodenkulur; WWF (Hrsg.).

RollAMA (2020): Marktentwicklung Bio 2020. AMA Marketing.

Salzburger Nachrichten Artikel – Biologische Landwirtschaft

Schader, C. et al. (2013): Volkswirtschaftlicher Nutzen der Bio-Landwirtschaft für Österreich. Beitrag der biologischen Landwirtschaft zur Reduktion der externen Kosten der Landwirtschaft Österreichs  

Schlatzer, M. & Lindenthal, T. (2018): 100 % Biolandbau in Österreich – Machbarkeit und Auswirkungen. Auswirkungen einer kompletten Umstellung auf biologische Landwirtschaft in Österreich auf die Ernährungssituation sowie auf ökologische und volkswirtschaftliche Aspekte. Endbericht. Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich und Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit, Universität für Bodenkultur, Wien.

LK (Landwirtschaftskammer Österreich) Web

BIO ABC (BIO AUSTRIA) 

https://www.bio-austria.at/bio-bauern/statistik/ (abgerufen am 03.05.2021)

Der Artikel wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologische Landwirtschaft in Österreich – FiBL erstellt.

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